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Erste Volkszählung
Kaum hatte Tristão José Monteiro mit dem Verkauf
von Ländereien der Farm Mundo Novo begonnen, kamen auch schon, am 7. Oktober
1846, die ersten Einwanderer nach Santa Maria do Mundo Novo, laut dem Memorandum,
das Tristão José Monteiro dem Präsidenten der Provinz Rio Grande do Sul, Dr.
João Luiz Vieira, Kommandant von Sinimbu, zukommen
liess, in dem er die Lage der Kolonisten, die damals eintrafen, schildert und
darauf eingeht, wie sie sich etablierten und wie sie ihr Leben und ihren
Unterhalt gestalteten.
Zwei Jahre später, 1848, hat der Arzt
und Direktor der Kolonie, Dr. Johann Daniel Hillebrand, in Santa Maria do Mundo
Novo die erste Volkszählung der Gegend durchgeführt, in der er die Zahl der
anwohnenden Personen auf jeder Länderei, sowie die jeweilige Nummer dieser
Länderei festhielt. Diese Angaben geben wir im Folgenden wieder. Wenn wir Bezug
nehmen auf den Bericht des Dr. Hillebrand, werden immer zwei Zahlen erwähnt
werden (z.B. 7/34). Die erste bezieht sich jeweils auf die Nummer, die die
Kolonie erhalten hat, während die zweite Zahl laufend die Personen in Mundo
Novo angibt. Diesen Angaben der damaligen Zählung fügen wir, aufgrund der
Forschung, die wir angestellt haben betreffs der Herkunft dieser Bewohner, einige
Besonderheiten bezüglich jeder Familie hinzu, wo sie herkamen, woran sie
starben und bezüglich der Beerdigung einiger ihrer Angehörigen. Ausserdem
entnehmen wir eine Reihe von Angaben der zweiten Zählung, die Hillebrand 1854 (pág.
238) durchgeführt hat, als dieselben Familien noch immer dort lebten, wo er
sie damals in Santa Maria do Mundo Novo besucht und die genaue Lage einer jeden
Kolonie festgehalten hatte. So werden viele unserer Leser die Namen ihrer
Vorfahren finden und ein wenig mehr über die Pioniere, über jene heldenhaften Urbarmacher
von Santa Maria do Mundo Novo erfahren.
Bedacht werden sollte, dass die Fläche
der Länderei pro Familie eine Kolonie betrug. Das sind 150.000 Quadratklafter
(eine halbe Kolonie also 75.000 Qadratklafter). Ein Klafter sind 2,20 Meter.
Geiss, Johann: 30 Jahre,
Bauer, katholisch, aus Wolfensweiler/Oldenburg, geboren am 02.09.1817. Bei der
Zählung von 1848 war er ledig und steht bei Hillebrand unter der Nummer 1.
ImJahr 1854 heirate er mit Maria Elisabeth Molter, evangelisch, geboren am
24.11.1831 in Rosen/Birkenfeld. Sie war 1853 mit ihren Eltern und Geschwistern
nach Brasilien gekommen. Bei der zweiten Zählung, 1854, werden sie bereits als Eigentümer
einer halben Kolonie geführt (also 75.000 Quadratklafter) auf der Ostseite (also
rechts) des Rio Santa Maria in Mundo Novo, Auf der Liste von Tristão José
Monteiro hat er die Nummer 22 erhalten. Er starb an Wassersucht morgens um 6.30
Uhr am 13.03.1891, nachdem er zehn Wochen bettlägerig gewesen war, und wurde am
nächsten Tag um 9.00 Uhr vormittags beerdigt. Sie starb ebenfalls an
Wassersucht am Mittag des 19.11.1912 und wurde am 20.11.1912 auf dem Friedhof
in Solitária beerdigt.
Fischer, Friedrich
Philipp: 40 Jahre, evangelisch, Musiker und Bauer, geboren am 20.10.1808
in Kusel/Pfalz; seine Frau Margaretha Juliana, geborene Seibert, 31 Jahre, am 24.5.1817
in Wolfersweiler/Birkenfeld geboren; in Deutschland geborene Kinder: Luise
(13), Sofia (11), Johann (8) und dazu die Schwiegermutter Juliana Pöse (64),
Witwe und Deutsche. Die Familie traf am 05.09.1846 siebenköpfig ein und steht
unter den Nummern 350/356 auf der Einwandererliste in São Leopoldo. In der Zählung
von Dr. Hillebrand wird die Familie unter der Nummer 2/10 geführt. Daraus wird
deutlich, dass neun Personen zur Familie gehören (die Eltern, Schwiegermutter
und die bereits erwähnten drei Kinder, also sechs Personen, während die weiteren
Kinder Karl, 1842 und Anna Catharina, 1845, beide in Wolfersweiler geboren,
nicht auf der Liste der in São Leopoldo eingetroffenen Personen geführt
werden). Hinzu kommt Philipp, der 1847 bereits in Mundo Novo geboren wurde. In
der Zählung von 1854 stehen sie bereits als Eigentümer einer Kolonie (also
150.000 Quadratklafter) auf der Ostseite des Rio Santa Maria, wo die Familie
sich 1846 mit den Kindern und der Witwe niedergelassen hatte. Das Familienoberhaupt
starb an Altersschwäche am 03.11.1878 und wurde um 8.00 Uhr am nächsten Vormittag
in Baixa Santa Maria beigesetzt. Die Frau starb am 03.03.1879 um 11.00 Uhr nachts
und wurde am 05.03. morgens um 9.00 Uhr in Fortaleza (Lageadinho) beerdigt.
Krummenauer, Philipp
Karl: 39 Jahre, Bauer, evangelisch, geboren am 25.08.1808 in Birkenfeld/ Oldenburg,
Sohn von Johann Krummenauer und Sofia, geborene Kunz. Er starb am 28.03.1893 in
Santa Rosa/Taquara. Seine Frau, Maria Catharina, geborene Schuck wurde am 11.11.1797
geboren, Tochter von Johann Nikolaus Schuck und Maria Catharina, geborene
Teitsch. Bei der ersten Zählung war sie 51 und sie starb am 22.01.1878 in
Taquara. Mit ihnen kam ein deutsches Kind, Johann Jakob, der damals 20 Jahre
alt war. Die Familie kam am 26.08.1846 in São Leopoldo an und war mit der Brigg
Emilia von Hamburg gekommen. Von Rio de Janeiro nach Porto Alegre waren sie
mit dem Küstendampfer Continentista gereist. Ausser dem Ehepaar und dem Sohn
Johann Jabob steht auf der Ankunftsliste noch der Name von Philipp Georg (13)
als in der Familie aufgenommen. Auf der Einwandererliste werden sie unter den
Nummern 376 bis 379 geführt. Im Jahr 1854 waren sie Eigentümer einer Kolonie, die
auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo lag. Auf Dr. Hillebrands
Liste stehen sie unter 3/11, während sie bei Tristão José Monteiro die Nummer 2
erhalten haben. Der Sohn Johann Jakob, am 03.10.1828 ebenfalls in Birkenfeld
geboren, heiratete mit Elisabeth, geborene Veeck. Auf der Liste von 1854 waren
sie Eigentümer einer Kolonie, die auf der Ostseite des Rio Santa Maria lag und
an das Land des Vaters angrenzte. Auf der Liste von Tristão Monteiro wird er
unter der Nummer 3 geführt. Nach dem Tod seiner Frau Elisabeth am 03.10.1856
heiratete Johann Jakob in zweiter Ehe mit Maria Catharina Zimmermann, die (pág.
240) 1844 in Picada 48 geboren war. Er starb am 31.05.1919 in Taquara und
sie am 12.09.1916 in Rio da Ilha.
Michels, Peter
Nicolaus: 35 Jahre, Maurer, katholisch, aus Birkenfeld/Oldenburg;
die Ehefrau Catharina, geborene Keller, 31 Jahre; deutsche Kinder: Catharina
(9), Karolina (8), Peter (5) und ein braslianisches Kind Jakob (1), das bereits
in Mundo Novo geboren war. Die Familie setzte sich aus fünf Personen zusammen
(das Ehepaar und drei Kinder), die aus Hamburg mit der Brigg Netuno gekommen
und in São Leopoldo am 05.09.1846 ausgestiegen waren, wo sie auf der Liste der
Einwanderer unter den Nummern 296/300 stehen. Vom Vater wissen wir kein Sterbedatum,
aber die Frau starb im Jahr 1888. Im Jahr 1854 gehörte ihnen eine Kolonie, die
auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo lag. Auf der Liste von
Daniel Hillebrand werden sie unter 04/14 geführt und auf der von Tristão
Monteiro unter der Nummer 4.
Ritter, Maria
Elisabeth, geborene Kirsch: 56 Jahre, katholisch, Witwe von
Friedrich Karl Ritter, evangelisch; deutsche Kinder: Maria Elisabeth Juliana
(24), Friedrich (22), Karolina (21), Karl (19), Joseph Nicolaus (16), Wilhelm
(14) und Johann (13). Sie kamen am 26.08.1846 als Einwanderer in São Leopoldo an
und waren aus Hamburg mit der Brigg Emilia und von Rio de Janeiro nach Porto
Alegre auf dem Küstendampfer Continentista gekommen. Die Familie setzte sich
aus acht Personen zusammen, die die Nummern 380/387 auf der Einwandererliste erhielten.
Obwohl die Witwe katholisch war, werden alle Kinder als evangelisch geführt und
stehen auf der Liste von 1848 unter 05/20, wo sie mit 56 Jahren geführt wird,
während sie auf der Liste von Tristão Monteiro mit 64 Jahren steht, was die
letzte Eintragung bezüglich ihrer Person ist. Ihre Kinder Maria Elisabeth
Juliana und Friedrich, die am 06.07.1825 und am 14.12.1827 in
Berncastell/Allenbach im Hunsrück geboren wurden, werden 1854 als Eigentümer von
einer halben Kolonie geführt, die auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo
Novo lag, und stehen als Nummer 5 auf der Liste von Tristão Monteiro. Die
Kinder Karolina und Karl, die 1828 und 1830 in Allenbach im Hunsrück geboren
wurden, stehen auf Hillebrands Liste von 1848, sie verheiratet mit Jakob Hartz (Sohn
von Wilhelm Hartz und Judith Bore) am 18.10.1847 geboren und er, Karl, als
ledig, der bei der Mutter wohnt. Gemeinsam waren sie 1854 Eigentümer einer
halben Kolonie, die auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo lag. Auf
der Liste von Tristão Monteiro stehen sie unter der Nummer 6.
Müller, Franz
Heinrich: 41 Jahre, evangelisch; die Ehefrau Wilhelmine (36). Brasilianische Kinder: Catharina
Elisabeth (18), Maria Elisabeth (14), Maria (12), Anna Maria (11), Franz (pág.
242) Nikolau (8) und Maria Madalena (5). Er diente während
der Farroupilha-Revolution im Jahr 1842 als Leutnant im Bataillon der
Freiwilligen in São Leopoldo und später als Friedensrichter in Taquara. Er
wurde am 01.02.1808 in Sien/Birkenfeld geboren und starb am 18.10 1877 in
Taquara. Am 18.01.1830 hatte er in São Leopoldo mit Wilhelmine, geborene Bauer
(Tochter von Daniel Bauer und Anna Margarida Groos) geheiratet, die 1811 in
Wiesweiler geboren war und am 23.04.1883 in Tucanos verstarb. In zweiter Ehe war
er mit Catharina Döring, die in Stockheim/ Hessen als Tochter von Heinrich
Döring und Elisabeth Dietrich geboren und Witwe von Jakob Reidenbach war. Sie
stehen als Nummer 6/27 auf der Liste Hillebrands von 1848. Sie waren 1854 Eigentümer
einer Kolonie auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo. In der Liste
von Tristão Monteiro erhielten sie die Nummer 8. Franz Heinrich Müller war
zusammen mit dem Vater Franz Peter und weiteren fünf Geschwistern nach Brasilien
gekommen. Sie legten am 08.11.1825 in Rio de Janeiro an, nachdem sie am
25.08.1825 von Amsterdam aus in See gestochen waren. Der Vater, Franz Peter,
war Nägelmacher, evangelisch und am 16.12.1770 in Nohen/Birkenfeld geboren. Er
starb am 05.05.1860 in São Leopoldo. Verheiratet war er mit Maria Elisabeth
Conrad (die noch in Deutschgland gestorben war). Nach Brasilien kam er mit
folgenden Kindern:
Anna Elisabeth, die in Sien/Birkenfeld
geboren war und die noch in Deutschland mit Johann Nicolaus Hans geheiratet
hatte;
Maria Madalena, die 1798 in
Sien/Birkenfeld geboren war und in Deutschland mit Friedrich Schreiner
geheiratet hatte, der am 29.09.1798 in Hellweiler geboren wurde und am
07.09.1861 starb;
Maria Elisabeth war am 15.09.1800 in Sien/Birkenfeld
geboren. Am 02.07.1850 heiratete sie mit Andreas Mentz (Sohn von Johann Libório
Mentz und Madalena Ernestina Lips), mit dem sie bereits seit vielen Jahren in
eheähnlichem Verhältnis gelebt und acht Kinder hatte, unter ihnen Jakobina, die
Hauptfigur der Mucker-Episode;
Maria Margarida war 1805 in
Sien/Birkenfeld geboren und hat mit Friedrich Schröder geheiratet. Dieser
desertierte in Armação in Rio de Janeiro, während die Einwanderer ausruhten,
was seinen Angehörigen sehr grosse Schwierigkeiten bereitete;
Johann Jakob, ein weiterer Bruder des
Franz, wohnte zunächst in der Baumschneis und kam dann 1854, um sich in Mundo
Novo niederzulassen. Er war am 19.06.1811 in Sachsen Coburg/ Birkenfeld geboren
und starb im Alter von 70 Jahren, 10 Monaten und 22 Tagen am 11.05.1882 und
wurde am 13.05.1882 vormittags um 10.00 Uhr auf dem Friedhof in Média Santa
Maria beigesetzt. Er heiratete am 03.04.1830 in São Leopoldo mit Maria Eva
Schuck (Tochter von Jacó Schuck und Anna Elisabeth Hermann), die am 26.06.1811
in Argenthal im Hunsrück geboren war und am 05.01 1855 in Mundo Novo starb. In der
Zählung von 1854 werden sie als Eigentümer einer Kolonie auf der Ostseite des
Rio Santa Maria und in der Liste des Tristão Monteiro als Nummer 36 geführt.
Schirmer, Kaspar: 37 Jahre mit
Ehefrau Anna Catharina, 28 Jahre. Brasilianische Kinder: Anna Catharina (14),
Jakob (12), (pág. 244) Elisabeth (8), Johann Adam (6), Johann Philipp (3)
und Wilhelm (1). Er war Bauer, evangelisch und am 04.04.1812 in Waldlaubersheim
im Hunsrück geboren. Er starb am 06.03.1899 in Santa Cristina do Pinhal und
wurde auf dem Friedhof von Santa Maria do Rio dos Sinos beerdigt. Er hatte 1832
in der Schwabenschneiss mit Anna Catharina Engelbach geheiratet, die 1820 in
Wollmar/Hessen geboren war. Zuerst war er Kolonist in Travessão, aber er wird
in der Zählung von Hillebrand als bereits in Santa Maria do Mundo Novo wohnhaft
unter der Nummer 7/34 geführt. Sie besassen 1854 eine Kolonie auf der Ostseite
des Rio Santa Maria in Mundo Novo und stehen auf der Liste von Tristão Monteiro
als Nummer 9. Der Sohn Johann Philipp, der am 27.08.1845 in Travessão geboren
war, kämpfte später im Paraguay-Krieg mit dem Rang eines Gefreiten des 7.
Provisorischen Kavallerie-Korps. Er wurde in der Schlacht von Tuiuti verwundet und
wurde 1869 während des Krieges in Campo Grande befördert.
Kellermann,
Friedrich: 26 Jahre; und Ehefrau Maria (30). Brasilianische Kinder:
Friedrich Karl (2) und Anna Maria (1). Er war Bauer, evangelisch und in
Allenbach im Hunsrück 1822 geboren. Er starb in Santa Maria do Mundo Novo am
06.12.1894. Am 17.08.1845 heiratete er in Alt-Hamburg mit Maria Engelbach
(Tochter von Johann Engelbach und Catharina Engelbach), die am 01.03.1819 in
Kurhessen/Wolmar geboren und 1825 nach Brasilien gekommen war. Er war als
gesonderter Einwanderer irgendwann vor 1845 gekommen. Im Jahr 1846 kamen sie
nach Mundo Novo. Sie erkrankte an Influenza und starb nach dreiwöchiger Krankheit
am 17.11.1890 um 16.30 Uhr im Alter von 71 Jahren, 8 Monaten und 16 Tagen. Sie wurde
am 18.11.1890 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Baixa Santa Maria beerdigt. Im
Jahr 1848 waren sie bei der Zählung von Daniel Hillebrand Kolonisten in Mundo
Novo mit der Nummer 8/ 42. Im Jahr 1854 besassen sie eine Kolonie auf der Westseite
des Rio Santa Maria in Mundo Novo. Auf der Liste von Tristão Monteiro stehen
sie unter der Nummer 10.
Born, Jakob: 30 Jahre und
Ehefrau Maria Margarida (25). Brasilianische Kinder: Catharina (9), Wilhelmine
(7), Barbara (5), Jakob (3) und Margarida (1).Ursprünglich hiess diese Familie
Pohren und sie erscheint so auf der Ankunftsliste und in den Kirchenbüchern.
Aber der Familienzweig, der sich in Mundo Novo niedergelassen hat, taucht als
Born auf. Er war Deutscher und 1819 geboren und hat 1824 geheiratet mit Maria
Margarida, geborene Sausen (Tochter von Peter Sausen und Anna Maria, geborene
Gobel). Im Jahr 1848 wohnte er bereits in der Kolonie Mundo Novo, wo er auf der
Liste von Daniel Hillebrand unter der Nummer 9/46 steht. Im Jahr 1854 waren sie
Eigentümer einer Kolonie auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo.
Sie sind die Nummer 11 auf der Liste von Tristão Monteiro.
Ritter, Johann
Nicolaus: 43 Jahre und Ehefrau Anna Catharina (36). Brasilianische
Kinder: (pág. 246) Maria (17), Philipp (11), Jakob (8), Peter (5), Maria
Catharina (3) und Friedrich (1/2). Die evangelische Einwandererfamilie war 1826
in São Leopoldo als Passagiere der Galeere Karolina angekommen gemeinsam mit
den Eltern, dem Bauer Christian und Juliana, geborene Weyerbach aus Allenbach
im Hunsrück. Johann Nicolaus war Landwirt und Schmied, evangelisch und am
07.10.1805 in Allenbach im Hunsrück geboren. Er starb am 28.03.1870 und wurde
auf dem Friedhof in Santa Maria do Mundo Novo beerdigt. Er heiratete am 17.07.1828
in São Leopoldo mit Anna Catharina Müller (Tochter von Nikolaus Müller und Eva
Johann). Sie war in Ohlweiler/Simmern am 08.10.1813 geboren. Der Sohn Peter
wurde 1843 in Hamburgo Velho geboren und war Soldat im Brückenbau-Korps. Er
fiel in Tuiuti im Paraguay-Krieg. Die Mutter starb am 03.08.1886. Am Tag zuvor
war sie noch aufs Feld gegangen und hatte sich dabei nicht wohl gefühlt. Sie
hinterliess 7 Kinder, 48 Enkel und 19 Urenkel. Beerdigt wurde sie am 04.08.1886
auf dem Friedhof in Baixa Santa Maria neben ihrem Ehemann. In der Liste von
Daniel Hillebrand von 1848 stehen sie unter der Nummer 10/53. Im Jahr 1854
waren sie Eigentümer einer Kolonie auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo
Novo. Sie stehen als Nummer 12 auf der Liste von Tristão José Monteiro.
Kirsch, Daniel: 28 Jahre und
Ehefrau Luise (31). Deutsches Kind: Karl (3). Die dreiköpfige Familie war am 28.06.1846
angekommen und hatte auf der Einwandererliste die Nummern 188/190 bekommen. Er
war Landwirt, evangelisch und 1820 in Allenbach im Hunsrück geboren. Er starb
am 15.11.1877 in Mundo Novo. Verheiratet war er seit 1817 mit Luiza Maria
Elisabeth, geborene Schmidt. Sie kamen mit dem kleinen Sohn Karl, der am
08.08.1845 geboren war. Auf der Liste von Daniel Hillebrand stehen sie als
Landwirte unter der Nummer 11/61. Im Jahr 1854 waren sie Eigentümer einer
Kolonie auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo und stehen als
Nummer 13 auf der Liste von Tristão Monteiro.
Werres, Nicolaus: 39 Jahre,
Tischler, katholisch und Ehefrau Anna Karolina (34). Deutsche Kinder: Maria
Elisabeth (9) und Johann Friedrich (5). Brasilianische Tochter: Anna Elisabeth (2).
Sie waren am 26.08.1846 als Einwanderer nach São Leopoldo gekommen und die
Familie erhielt die Nummern 388/391. Nicolaus Werres war am 27.02.1810 in
Sensweiler bei Trier geboren und an Apoplexie am 27.03. 1875 in Baixa Santa
Maria gestorben. Verheiratet war er mit Anna Karolina, geborene Haag, die 1814
in Sensweiler geboren wurde. Sie war evangelisch und starb am 17.07.1902 in
Taquara. Im Jahr 1848 steht er als Landwirt in Mundo Novo auf der Liste von
Hillebrand unter der Nummer 12/64. Im Jahr 1854 waren sie Eigentümer einer
Kolonie auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo. Auf der Liste von
Tristão José Monteiro sind sie die Nummer 14.
Flesch, Johann: 43 Jahre,
Landwirt und Ehefrau Pauline (36). Deutsche Kinder: Joseph (17), Johann und
Margarida (pág. 248) (15), (13). Die fünfköpfige Familie war am
14.10.1846 gekommen (das Ehepaar und die drei Kinder aus der ersten Ehe von
Johann Flesch) Sie stehen als Nummern 803/807 auf der Einwandererliste. Johann
war Landwirt, katholisch und 1806 in Altensommer / Trevers geboren. In erster Ehe
war er mit Anna Maria verheiratet. Seit 1813 lebte er in zweiter Ehe mit
Pauline, geborene Grünewald. Im Jahr 1848 wohnten sie bereits in der Kolonie
Mundo Novo und stehen auf der Liste von Daniel Hillebrand unter der Nummer
13/69. Im Jahr 1854 waren sie Eigentümer einer Kolonie auf der Ostseite des Rio
Santa Maria in Mundo Novo. Sie stehen unter der Nummer 16 auf der Liste von
Tristão José Monteiro.
Schwartz, Peter
Heinrich: 28 Jahre, Schneider und Ehefrau Anna Maria (28).
Brasilianisches Kind: Peter (2). Dazu Peter Schäfer, in Preussen geboren (20).
Als evangelische Einwanderer waren sie 1846 nach São Leopoldo gekommen als
Ehepaar mit dem Schwager Peter Schäfer, der 1828 geboren wurde und Bruder der
Ehefrau war. Peter Heinrich wurde am 27.01.1820 in Unzenberg/Simmern im
Hunsrück geboren und starb am 07.11.1998 an Alterschwäche im Alter von 78 Jahren
und 10 Monaten und wurde auf dem Friedhof von Voluntária beerdigt. Er war
verheiratet mit Anna Maria Schäfer, die 1820 in Mutterschied im Hunsrück
geboren wurde. Im Jahr 1848 stehen sie als Landwirte von Mundo Novo unter der
Nummer 14/74 auf der Liste von Daniel Hillebrand. Im Jahr 1854 waren sie
Eigentümer einer Kolonie auf der Ostseite des Rio Santa Maria in Mundo Novo und
stehen unter der Nummer 11 auf der Liste von Tristão José Monteiro.
Schein, Johann Peter: 32 Jahre und Ehefrau Maria Eva (26). Brasilianisches Kind: Peter (2). Dazu Anna Maria Schein (22). Die Familie traf am 26.12.1846 in São Leopoldo ein, bestehend aus dem Ehepaar Johann Peter und Maria Eva und der einjährigen Tochter Anna Margarida (1) und stehen unter den Nummern 894/896 auf der Einwandererliste. Am selben Tag kam auch eine Schwester von Johann Peter, Anna Maria Schein, damals 20 und die Nummer 958 auf der Einwandererliste, die später mit Georg Daniel Schmitt geheiratet hat, Landwirt in Mundo Novo. Jahann Peter Schein war Zimmermann, katholisch und war 1816 in Biebern im Hunsrück geboren, Sohn von Johann Peter Schein und Anna Regina Steffen. Er heiratete mit Maria Eva Gaspar, die 1823 als Tochter von Johann Heinrich Matheus Gaspar und Maria Platten geboren wurde. Im Jahr 1848 stehen sie unter der Nummer 15/78 als Landwirte in Mundo Novo auf der Liste des Dr.Hillebrand und unter der Nummer 18 auf der Liste des Tristão Monteiro. Die deutsche Tochter, Anna Margarida, steht schon nicht mehr auf der Liste von Daniel Hillebrand, so wie sie auch nicht auf der späteren Liste des Tristão Monteiro steht. Demnach muss sie kurz nach der Ankunft in Brasilien gestorben sein, wie es mit vielen anderen Einwanderern gescha