Persönlichkeiten von Santa Maria do Mundo Novo

Johann Daniel Traugott Hillebrand

Johann Daniel Traugott Hillebrand, ein besonders wichtiger Einwanderer. Er war der erste deutsche Arzt in Rio Grande do Sul und danach Direktor der Deutschen Kolonie São Leopoldo.

Er ist im Jahr 1824 mit der zweiten Einwanderergruppe nach Brasilien gekommen. Die Einwanderer wurden von Major Schäfer hergebracht, welcher von der Brasilianischen Regierung beauftragt war, die Deutschen in Europa anzuwerben. In der permaneten Verteidigung der Interessen deutscher Einwanderer war Hillebrand vorbildlich und bewundernswert. Er war ein hochgebildeter Mann. Einer seiner Verdienste ist die Anfertigung einer Auflistung aller Einwanderer, bei der er bis in Einzelheiten hinein die Angaben über alle Personen und Familien, die in São Leopoldo ausstiegen, zusammengetragen hat. Da werden die Herkunftsorte, die Berufe und das Credo sowie viele andere Informationen festgehalten, die es den heutigen Forschern ermöglichen, Zugang zu jener Zeit zu haben. Später, als er 1845 Direktor und ein kompetenter Verwalter der Kolonie São Leopoldo geworden war, bereiste er für mehrere Monate die Gegend von Santa Maria do Mundo Novo, um die Kolonisten zu besuchen, die er bei ihrer Ankunft erlebt hatte, und führte die erste Volkszählung in der Kolonie durch. Das war im Jahr 1848, zwei Jahre nach Beginn der Kolonisierung dieses Tals und er besuchte dabei jede der hier ansässigen Familien und hielt in einem Register die Informationen fest, die heute die Geschichte dieses Tals ausmachen. Obwohl Dr.Hillebrand sich in São Leopoldo niedergelassen hatte, hielt er doch den Kontakt zu den deutschen Einwanderern aufrecht. Sie kamen nach São Leopoldo, um sich dort von ihm als Arzt behandeln zu lassen, und von dort aus vertrat er ihre Interessen auf vielfältige Weise. In Fortführung seiner demographischen Arbeit, suchte er 1854 noch einmal die deutschen Kolonisten der Kolonie Santa Maria do Mundo Novo auf. Dabei hielt er die genaue Lage einer jeden Länderei fest so wie Anzahl der Familienmitglieder, die dort wohnten, deren Alter, Beruf und sonstige zusätzliche Angaben, die bei der Zusammenstellung der Geschichte jener ersten Tage hier in der Kolonie hilfreich sind.

Seine solidarische Einstellung sei gross gewesen, so dass Dr. Carlos Henrique Hunsche schrieb: “….während seines ganzen Lebens hat er seine eigenen Interessen (Reichtum, Glück, Gesundheit und Ehren) dem allgemeinen Wohl untergeordnet. Sein Leben war, für den Nächsten da zu sein. Als Arzt war er für die Kranken und die Notleidenden da und im öffentlichen Dienst stand er der Allgemeinheit zur Verfügung”.

Ein neues Bild der Person des Dr. Johann Daniel Hillebrand anlässlich seines hundertsten Todestages (1980)

“Er war gross, hatte helle und intelligente Augen hinter den Brillengläsern, die er wegen seiner (pag 94) Kurzsichtigkeit tragen musste. Er hatte ein graues, ein wenig lichtes aber dennoch langes Haar. Im tiefsten Winter, wenn jüngere Leute dreifache Wäsche anzogen, sass er mit hochgekrempelten Hemdsärmeln und entblöster Brust an seinem Tisch, als wäre er ein junger Mann in den Zwanzigern”.

So hatte ihn der Journalist und Politiker Karl von Koseritz in seinem Kalender für das Jahr 1874 beschrieben, als der “Patriarch von São Leopoldo” bereits an die achtzig war.

Hillebrand stammte aus der Freien Hansestadt Hamburg, wo er am 11. Mai 1795 als Sohn des Schustermeisters Johann Christoph Hillebrand (1757-1839) und Margaretha Dorothea Elisabeth, geborene Warkhaupt (1760- 1846) geboren wurde. Nachdem er das Johanneum-Gymnasium, eine der besten Schulen der Stadt, besucht hatte, nahm er als Freiwilliger am Krieg gegen Napoleon an der entscheidenden Schlacht von Waterloo teil.

Sein Medizinstudium beendete er an der Universität Göttingen, an der der Anatomiker Blumenbach, der Begründer der physischen Anthropologie lehrte, bei dem auch Alexander von Humboldt, der Prinz Maximilian von Neuwied (bekannt durch seine “Reise nach Brasilien 1815-1817”) und ebenfalls der Major Schäfer, der spätere “Agent d’Affaires Politiques” Dom Pedros I zur Vorlesung gingen.

Es war eben dieser Major Georg Anton von Schäfer, der als Beauftragter der brasilianischen Regierung im Norden Deutschlands den gerade fertig gewordenen Arzt als Schiffsarzt auf der “hamburger Galeere Germania” anstellte, einem der ersten Segler, der Soldaten und Kolonisten nach Brasilien brachte und der den Hafen von Hamburg am 3. Juni 1824 verlassen hatte und auf dem auf hoher See acht Rebellen erschossen wurden.

Als sie am 14. September desselben Jahres in Rio de Janeiro ankamen, wurden Hillebrand und mit ihm alle anderen Passagiere vom Kaiser und von Dona Leopoldina empfangen. Er beantragte eine Lizenz als Arzt der Stadt Nova Friburgo, die 1818 von Schweizern gegründet worden war. Nachdem der Antrag abgelehnt worden war, fuhr er am 11. Oktober mit dem brasilianischen Küstenschiff „Ligeira“ weiter nach Porto Alegre, wo José Feliciano Fernandes Pinheiro, der spätere Visconde von São Leopoldo ihn als Arzt behalten wollte. Aber Hillebrand zog es vor, seine Leute zu begleiten und kam somit mit ihnen am 6. November 1824 an der Furt (Passo) des Rio dos Sinos an.

Bald wurde er zum Vize-Inspektor der jungenm deutschen Kolonie São Leopoldo ernannt mit Sitz in Feitoria Velha. Von dort aus siedelte er während der ersten Einwandererzeit der deutschen Kolonie (1824-30) die eintreffenden Siedler an.

Als die spanischen Truppen im Cisplatina-Krieg in Rio Grande do Sul einfielen, stellte er die Kompagnie der Freiwilligen Deutschen auf, die der beweglichen Kampfgruppe des Heeres zugeteilt wurde. Auch in der „Farroupilha-Revolution” spielte Hillebrand, bekannt als “Bollwerk der Legalität“, stets auf Seiten der Zentral-Regierung eine wichtige Rolle. Nachdem der Friedensvertrag in Poncho Verde unterzeichnet worden war, richtete der spätere “Duque de Caxias” ein Direktorat der Kolonien der Provinz ein, dessen erster Leiter Hillebrand wurde. Ein Jahr darauf verlor er 1846 diesen Posten wegen politischer Intrigen, wurde dann aber als Entschaedigung dafür zum Ritter des Rosenorden, dem späteren Christusorden ernannt. Im Jahr 1848 wurde Hillebrand, inzwischen 53 Jahre alt, erneut ernannt, jetzt aber zum (pag 96) Generaldirektor der Kolonien. Dieses Amt hatte er bis 1854 inne. Von 1858 bis 1864 war er Stadtrat-Vorsitzender, Kreis- und Waisenrichter und vorübergehend Rechtsrichter.

Hillebrand hat nie geheiratet, hatte aber zwei Kinder, die kinderlos verstorben sind. Am 9. Juli 1880 starb er in São Leopoldo im Alter von 85 Jahren umgeben von seinen Freunden.

Den stärksten Einfluss brachte Hillebrand aus seinem Elternhaus mit. Dieses Elternhaus war kein übliches Zuhause, es war gleichzeitig Sitz der Vaterlands-Gesellschaft von Hamburg, eine der bekanntesten humanitären Gesellschaften jener Zeit, die bis heute besteht. Der Vater war aufgrund einer edlen und selbstlosen Tat zum Wirtschafter dieser Gesellschaft ernannt worden (Hillebrand war damals neun Jahre alt). Er hatte in seinem bescheidenen Heim eines Schusters eine hamburger Familie aufgenommen, die Opfer eines Grossbrandes geworden war.

Die patriotische Gesinnung, die sich stets in den Dienst der Allgemeinheit stellt und die auch Zielder Vaterlands-Gesellschaft war, prägte von Kind auf den Charakter Hillebrands. Er identifizierte sich derart mit dieser Gesinnung, dass er sein gesamtes Leben, alle seine eigenen Interessen (Reichtum, Glück, Gesundheit und Ehre) dem allgemeinen Wohl unterordnete. Sein Leben war ein einziger Dienst am Nächsten. Als Arzt war er für die Kranken und Notleidenden da und als Mann des öffentlichen Lebens diente er dem Wohl der Allgemeinheit.

Als die furchtbare Cholera in São Leopoldo im Jahr 1855 grassierte, der 40 Personen zum Opfer fielen, hätte Hillebrand es ebenso wie die anderen Ärzte machen und das Gebiet der Epidemie verlassen können, besonders auch, da er kurz zuvor im Stadtrat zutiefst beleidigt worden war. Aber er zog es vor, in der gestraften Stadt zu bleiben und einen Dienst effektiven Beistands ins Leben zu rufen, bei dem die Kranken, die auf den Strassen von dem Übel befallen wurden, ins Krankenhaus gebracht wurden. Obendrein zahlte er aus eigener Tasche den Kranken das Essen und die Medikamente.

Als sie ihn dann später für seine Mühe und seine Ausgaben entschädigen wollten, meinte er nur: “Mir seid ihr nichts schuldig. Was ich tat, tat ich für die Menschheit.”

Zwei Fragen sind in Bezug auf Hillebrand offen geblieben. Die eine betrifft den Beginn seines Lebens: In welchem Jahr ist er geboren? War es 1795, wie es die deutschen Quellen sagen oder war es 1800, wie die brasilianischen Quellen einschliessslich seines Grabsteins in São Leopoldo es festhalten? Die zweite bezieht sich auf das Ende seines Lebens: Wie und von wem wurde er beerdigt und warum gibt es keine Eintragung im Sterberegister?

Erich Fausel bewies erstmals im Jahr 1939 aufgrund von Daten, die er vom Archiv der Stadt Hamburg erhalten hatte, dass das Datum auf dem Grabstein falsch ist und Hillebrand wirklich im Jahr 1795 geboren wurde. Fausel erklärte die “Verjüngung” damit, dass er meinte: “Hillebrand sah sehr jung aus und wollte die Autorität, die er mit seinen 29 Jahren ausstrahlte, nicht schmälern. Deshalb machte er sich jünger, denn notgedrungen musste er bei den Kolonisten von Anfang an als Autorität auftreten.”

Wir stimmen mit Fausel nicht überein: Bauern gegenüber, die im allgemeinen verheiratet sind, gewinnt keiner an Autorität dadurch, dass er sich jünger macht als er ist; das Gegenteil wäre der Fall. Ausserdem widerspräche es dem Charakter Hillebrands, in eigener Initiative sein Alter zu fälschen. Unseres Erachtens war es Major Schäfer oder einer seiner Mitarbeiter, der ganz einfach aus Versehen noch in Deutschland das Alter geändert hat, denn wir haben festgestellt, dass die Änderung beim Alter Hillebrands (von 1795 auf 1800) bereits auf der Passagierliste der “Germania” (pag. 98) geschehen war, die 1824 kurz vor der Abfahrt von Hamburg erstellt wurde. Als Hillebrand dann in Brasilien sah, dass die Passagierliste der “Germania” einer neuen Liste zugrunde gelegt wurde, der der Küstenfahrt nach Porto Alegre, nahm er es hin, ab dann fünf Jahre jünger zu sein.

Zur zweiten Frage, warum es keine Eintragungen betreffs seines Todes und seiner Beerdigung gibt, meinen wir, dass das mit ideologischen Meinungsverschiedenheiten zu tun hat, die es damals in São Leopoldo gab: Hillebrand war Freimaurer und als solcher von den Kirchen nicht anerkannt, obwohl er viel für sie getan hatte. Er wurde folglich nicht kirchlich bestattet. Was es gab, war eine pompöse Trauersitzung, die die Freimaurerloge dreiunddreissig Tage nach seinem Tod hielt. Da er wahrscheinlich ohne kirchliche Beteiligung beerdigt worden war, kann es keine Eintragung im Sterberegister der Kirche geben. Ein verpflichtendes Zivilregister wurde in Brasilien erst nach der Ausrufung der Republik (1889) eingeführt.

Schon während der Überfahrt an Bord des Seglers “Germânia” bewies Hillebrand seine Qualitäten, die ihn auszeichneten: Güte und verantwortungsbewusste Berufsausübung.

Die Frau des Kolonisten Hockenmüller hatte  einen Jungen zur Welt gebracht. Da Hillebrand der Ansicht war, dass sie Obst brauchte, forderte er Pflaumen und Kirschen beim Kapitän an, was abgelehnt wurde: für Kranke gäbe es keine Privilegien. Die Ablehunung hatte eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem Kapitän und dem hartnäckigen Hillebrand zur Folge mit beleidigenden Worten gegen den Arzt, die nur dank des Einlenkens Hillebrands keine unangenehmen Folgen hatte. Da er beim Kapitän nicht erreichte, was er für die Kranke für nötig hielt, baute er auf das Verständnis der Passagiere und erhielt von diesen nicht nur die benötigten Früchte, sondern darüber hinaus auch noch Portwein.

Ein weiteres Ereignis der Überfahrt, das den festen Charakter Hillebrands belegt, der nicht auf die Person bei der Ausübung seines Arztberufes achtete, war folgendes: Auf dem Schiff reisten etwa 300 Personen, 200 Soldaten und 100 Kolonisten. Der “allgewaltige” Boss der Soldaten, Leutnant von Kiesewetter, war sehr streng und kurzab. Als er eines Tages krank wurde, wünschte er für sich eine Sonderbehandlung, worauf Hillebrand zurückgab: “Bei mir ist der Herr Leutnant nicht mehr wert als jede einfache Ordenanz!”.

Es war normal, dass während der dreimonatelangen Überfahrt viele Menschen starben, besonders alte Menschen und Kinder. Auf einem der brasilianischen Küstenschiffe, der “Carolina”, starben auf der nur dreissig Tage dauernden Fahrt von Rio de Janeiro nach Porto Alegre zwanzig Personen. Auf der “Germania” hatte es nur vier Tote gegeben: ein neugeborenes Kind, ein Hypochonder, der Selbstmord begangen hatte, ein Schuster, der an Apoplexie litt, und ein Schwede, der einer Meningitis erlegen war. Diese niedrige Todesrate ist der Tüchtigkeit und der Sorgfalt zu verdanken, mit der Hillebrand seinen Pflichten als Schiffsarzt nachkam.

Weiterer unbestreitbarer Erweis der Aufrichtigkeit seines Charakters und seiner unüblichen Zuverlässigkeit war seine Haltung während der “Farroupilha”- Revolution. Nach der Enttäuschung, die die deutschen Freiwilligen im “Cisplatina”- Krieg durchgemacht hatten, als sie unehrenhaft vom Marques de Barbacena entlassen worden waren, hatten weder Hillebrand noch seine Kolonisten Anlass, für die brasilianische Einheit zu kämpfen. Weder Dom Pedro I noch Dona Leopoldina lebten noch, denen die Kolonisten zu Dank verpflichtet gewesen wären. Die damalige Zentralregierung unter der Regentschaft des Paters Feijó war gegen eine Einwanderung aus dem Ausland und kam den Verpflichtungen, die sie übernommen hatte, nicht nach. Sie verweigerte die brasilianische Staatsbürgerschaft und machte damit die Kolonisten zu Vaterlandslosen, da sie in Deutschland auf ihre ursprüngliche Bürgerschaft verzichtet hatten bei der Zusage, sofort und selbstverständlich die brasilianische Bürgerschaft zu erhalten.. Trotzdem zögerte Hillebrand nicht, auf der Seite der Zentralregierung zu bleiben und die Einladung der siegreichen Farrapen abzulehnen, die ihn 1835 zum Direktor der deutschen Kolonie São Leopoldo ernennen wollten.

Sein Argument war dabei: Sollte die republikanische Idee im Süden des Landes den Sieg behalten, würde sie sehr schnell auch in anderen Provinzen auf Ressonanz stossen und das würde die Auflösung des Kaiserreiches, das noch gar nicht konsolidiert war, zur Folge haben. Da er sich zur Treue gegenüber der legitimen Zentralregierung verpflichtet sah, die die deutschen Einwanderer gerufen hatte und sie zur Sicherung der Nation im äussersten Süden angesiedelt hatte, meinte Hillebrand, für die junge legale Regierung Partei ergreifen zu müssen, selbst wenn er und die Einwanderer von dieser nichts erwarten konnten.

(pag. 100)

Nº 2453                        Nº 245

des Paß-Journals Königlich Preußischer

Reise-Paß für das Ausland

Signalement des Paß-Inhabers für Reise von Simmern

1. Geburtsort Chümbdchen den Landsknecht

2. Wohnort Chümbdchen Nikolaus Frank

3. Jahr und 1829 am aus Chümbdchen

Tag der Geburt 18. März

4. Größe fünf Fuß ein Zoll

5. Haare dunkelbraun

6. Augenbrauen dunkelbraun

7. Augen blaugrün nach Hamburg

8. Nase proportioiniert

9. Mund dick

10. Bart dunkelbraun

11. Gesicht oval

12. Statur gesetzt

13. Besondere Kennzeichen keine Reisezweck: will in Dienst treten

Dieser Paß ist gültig ein Jahr

Unterschrift des Paß-Inhabers

Nikolaus Frank

Alle Civil- und Militär-Behörden werden ersucht, dem Vorzeiger dieses, welcher durch Attest des Herrn Bürgermeisters hier als unverdächtig legitimirt ist, frei und ungehindert reisen und zurückresien, auch nöthigenfalls ihm Schutz und Beistand angedeihen zu lassen.

Gegeben Coblenz, den neun und zwanzigsten Juni 1800sieben und fünfzig

Königlich Prußische Regierung

Stempel 5 Sgr

Gebühren 2 ½ n

7 1/2 Sgr.

(pag102)

Ausgefertigt im Auftrag der Köngilichen Regierung zu Coblenz

Simmern, den neun und zwanzisgten Juni 1800sieben und fünfzig

Der Königlich Prußische Landrath

ass, ????

Visto bom para Rio Grande do Sul

Vice-Consulado do Brasil em Southampton.

24 de Agosto de 1857

Por Thomas . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

21 de setembro

Vapor Petrópolis Registro

Em português:

Em de 1857

Nr. 790

Visto Bom para o Rio Grande do Sul. Delegacia de Polícia da Corte, 30 de Setembro 1857.

Gratis. ass. F. G. de Lima

???

pag.104

Seine Treue und Korrektheit li essen ihm keine andere Wahl.

Das 19. Jahrhundert war das Jahrhundert der Reisen von Wissenschaftlern und viele von ihnen besuchten auch den Süden Brasiliens. Kam jemand nach Rio Grande do Sul unterliess er es nicht, São Leopoldo und den Dr.Hillebrand aufzusuchen: São Leopoldo, weil es das Beispiel für die am besten gelungene Kolonisierung aus dem Ausland war, und Hillebrand, weil er in dieser Gegend die gebildetste Persönlichkeit war.

Von den Wissenschaftlern, die Kontakt zu Hillebrand hatten, nennen wir unter vielen anderen folgende: Sellow, Hörmeyer, Schumacher, Kerst, Beschoren, Seidler, Arzère Isabelle, Bompland, Avé-Lallemant, Saint Hilaire, Tschudi und Cannstatt. Sie alle waren voll des Lobes über Hillebrands geistige Regheit und über sein Allgemeinwissen. Diese aussergewöhnlichen Begabungen zeichneten Hillebrand bei gleichzeitiger grosser Bescheidenheit, guten Umgangsformen und echter Liebenswürdigkeit aus.

Sellow, der vielleicht der grösste von allen wegen seiner Allgemeinkenntnisse war, unternahm mit Hillebrand Forschungsreisen in die Herval-Berge und, so Koseritz, “durch fast die gesamte Provinz”. Er hatte seinem Gastgeber als Andenken einen Taschen-Kompass vermacht, den Hillebrand lebenslang hütete.

Avé-Lallemant zeigte sich sehr überrascht, dass Hillebrand geistig derart rege geblieben war, lebte er doch “inmitten einer abgelegenen Kolonie unter sehr einfachen Leuten”. Er hob auch hervor, dass Hillebrand “der erste war, dem es gelang, deutsche Menschen, die damals sehr fremdeten und kein Vaterland hatten, auf brasilianischem Boden heimisch zu werden zu lassen”.

Tschudi, ein Schweizer, haelt Hillebrand für “den grössten Kenner der deutschen Koloniesierung im Süden des Landes” und für den, der am besten geeignet sei, deren Geschichte zu schreiben.

Der Franzose Arzère Isabelle fügt schliesslich noch zwei Details betreffs Hillebrand hinzu, die kaum bekannt sind: Hillebrand hatte reiche Sammlungen von Vögeln, Insekten und Nutz- Hölzern angelegt und war ausserdem ein guter Zeichner, besonders von Schmetterlingen: “Die Feinheit der Zeichnungen und die Farbenpracht der Fresken haben mich überrascht”.

Angesichts derart anerkennender Referenzen, die spontan von international anerkannten Wissenschaftlern geäussert wurden, kommen wir zu dem Schluss, dass Hillebrand gewöhnlich unterbewertet wird. Er war bei weitem mehr als ein einfacher Koloniearzt und mehr auch als ein Koloniedirektor, deren es viele in Brasilien gab: Er war ein international anerkannter Mann der Wissenschaften.

Diese Grösse Hillebrands geht stets Hand in Hand mit seiner Bescheidenheit. Im Vorwort seines grössten Werkes, “Die Kolonisierung von São Leopoldo, 1854”, beschreibt er seine ethische Haltung folgendermassen:

“Ich kenne meine Ste